Unsere Partnerschulen zu Besuch in Deutschland, 4.5. – 8.5.2022
Vorbereitender Workshop in Nideggen, die letzten Vorbereitungen und die Ankunft unserer Gäste
Bereits einige Monate vor dem Besuch unserer Partnerschulen in Mechernich gingen für uns die Vorbereitungen los. Um das Austauschprogramm zu planen begaben wir uns neben unseren AG-Treffen schließlich auf einen zweitägigen Intensivworkshop nach Nideggen. Hier planten wir u.a. die Schulführungen und die thematischen Workshops, welche unsere Wellbeing-Agents selbstständig mit den Gastschülern durchführen sollten. Der Workshop hat aber auch geholfen uns als “Team Deutschland” noch besser kennenzulernen, wie zum Beispiel beim gemeinsamen Abendessen in der Pizzeria vor Ort.
Kurz bevor unsere Austauschschüler ankamen, mussten wir ein paar letzte organisatorische Dinge regeln. Dafür haben wir uns während der Schulzeit versammelt. Wir haben die letzten Vorbereitungen getroffen und einige von uns fertigten die Namensschilder an. Außerdem haben wir noch unsere Schulführung und die Workshops fertig geplant. Am 04.05.2022 war es dann endlich so weit – abends kamen unsere Austauschschüler aus Finnland, Italien, Portugal und Kroatien an. Sie wurden von den Gastfamilien an der Mechernicher Grundschule abgeholt. An dem Abend konnte man noch etwas mit der Familie unternehmen.
Tag 1
Zur Begrüßung wurden unsere Gäste morgens in der Aula der Schule empfangen. Nach einem Grußwort unserer Projektkoordinatorin Frau Wood, hieß unsere stellvertretende Schulleiterin Frau Antwerpen die Gäste herzlich willkommen. Im Anschluss hielten unsere Wellbeing-Agents Nadine und Nicole eine informative Präsentation über die Stadt Mechernich.
Nach der Begrüßung haben wir uns in vier unterschiedlich große Gruppen aufgeteilt, um mit den Schulführungen zu starten. In jeder Gruppe waren 1-3 Teenager aus jedem Land. Wir haben den Austauschschülern einen Teil unserer Schule, in verschiedenen Reihenfolgen gezeigt. Wir zeigten unter anderem den Robotikraum, das Selbstlernzentrum, das Grüne Klassenzimmer, die Biologie und unsere verschiedenen Schultiere, die Pausenhöfe sowie den Schulgarten mit unseren Bienenstöcken. Viele waren von dem Barfußpfad begeistert, da sie so etwas nicht von ihren Schulen kennen.
Im Anschluss an die Schulführung ging es nach einer kurzen Pause mit dem Bus nach Vogelsang. Dort haben wir dann gemeinsam an einer Führung teilgenommen, in welcher wir etwas über die deutsche Geschichte gelernt haben.
Wir waren z.B. in einem Turm, wo früher nur Männer unterrichtet wurden. Außerdem sind wir runter zum Sportplatz gegangen wo wir dann auch eine kleine Pause machten, um etwas zu essen. Anschließend sind wir zum alten Schwimmbad gegangen. Dort wurde uns erzählt, dass früher auf der anderen Seite Männer ohne darüber nachzudenken runter gesprungen sind. Nach einer Weile sind wir die Treppen wieder hochgegangen, dort gab es Mittagessen. Im Anschluss darauf haben wir die Gruppen getauscht.
Während sich eine Gruppe in Vogelsang aufhält, bricht ein Teil der Jugendlichen auch schon zu der ungefähr 2 Stunden langen Wanderung auf. Der Weg führt in die artenreiche Natur des Nationalparks und man kann immer mehr der Flora und Fauna entdecken, während sich einige Schüler/innen ausgelassen unterhalten.
Schließlich kommen wir an einem Aussichtspunkt an, von dem man einen weiten Blick auf die Berge und Flüsse der Eifel hat. Dort machen wir eine kurze Pause und setzen dann unseren Weg über Bachläufe, Felder und den Wald fort. Jetzt sind wir auf dem Weg zur Bushaltestelle, wo uns der Bus nach Mechernich wieder mitnimmt.
Tag 2
Am Morgen trafen wir uns wieder alle in der Schule und reflektierten kurz gemeinsam den ersten Projekttag. Anschließend starteten auch schon unsere Workshops zum Thema “Environmental ethics and competences”.
Hier stellen wir euch beispielhaft einen der zahlreichen Workshops vor: Der “regional food” – Workshop
Wir nutzten diesen Workshop, um unseren Austauschschülern einen Einblick in die deutsche Küche mit den regionalen Gemüse- und Obstsorten zu geben. Freitagmorgen haben wir uns auf den Weg zum lokalen Wochenmarkt gemacht und haben gemeinsam unsere Einkaufsliste abgearbeitet. Nun konnten wir mit unserer Apfelmarmelade und der Kräuterbutter beginnen. Alle Schüler*innen haben fleißig beim Schnibbeln mitgeholfen. Es war sehr interessant mit verschiedenen Kulturen zu kochen und ihre Tipps und Tricks zu lernen.
Unsere Apfelmarmelade duftete durch das ganze Schulgebäude, sodass wir öfter Besuch von anderen Schüler*innen und Lehrern bekommen haben.
Die Apfelmarmelade diente als Souvenir und an der Kräuterbutter konnten wir uns am Samstag beim BBQ bedienen.
An diesem Tag endete unser “offizielles” Programm etwas früher am Nachmittag, sodass wir anschließend mit unseren Gästen noch etwas gemeinsame Freizeit genießen konnten. In einer Gruppe von 22 Personen zusammen mit „Deutschen“ und Austauschschüler aus 4 verschiedenen Länder haben wir einen Nachmittag in Bonn organisiert. Von Mechernich aus sind wir mit dem Regionalzug um ca. 15:50 Uhr nach Bonn gefahren. Die Zugfahrt war relativ unbeschwert und verlief -untypisch für die deutsche Bahn- nach Zeitplan. Um 17:00 sind wir am Bonner Hauptbahnhof angekommen und haben uns anschließend in drei Gruppen aufgeteilt.
Die Gruppenaufteilung hat sich nach den verschiedenen Interessen der Personen orientiert. Die erste Gruppe beispielsweise interessierte sich für die Bonner Geschichte und somit auch für die Altstadt. Eine andere Gruppe fokussierte ihren Aufenthalt dagegen eher auf das Shopping Erlebnis einer deutschen Großstadt, da sich dieses stark von denen ihres Heimatlandes unterscheidet. Die dritte und letzte Gruppe allerdings entschied sich für eine Mischung aus Geschichte und Shopping. Die Pläne waren auf jeden Fall sehr unterschiedlich und vielfältig. Auch der vereinbarte Treffpunkt vor der Rückkehr, also vor dem Hauptbahnhof, wurde von allen Gruppen rechtzeitig erreicht. Mit der gemeinsamen Rückfahrt haben wir dann schließlich unser Erlebnis ruhig abgeschlossen und kehrten anschließend mit unseren Austauschpartnern nach Hause zurück.
Tag 3
Am Samstag, den 07.05.2022 haben wir zusammen mit der ganzen Erasmus+ Gruppe einen Ausflug nach Köln gemacht. Als erstes mussten wir uns in Gruppen aufteilen und sind dann gemeinsam zu der Einweisung der City tour Stadtrallye gegangen. Dort mussten wir ein kleines Quiz lösen und von dort aus weiter die Stadt mit einem iPad erkunden. Auf dem iPad hatten wir dann verschiedene Aufgaben wie z.B. “filmt euch, wie ihr Luftgitarre spielt” oder wir mussten auch verschiedene Bilder zu der Stadt Köln machen.
Am Ende sind wir durch die Stadt gelaufen, einige waren Shoppen und die Anderen haben sich mit der Geschichte der Stadt beschäftigt. Außerdem gab es eine Preisverleihung zu der City tour, bei der die Gewinnergruppe Süßigkeiten und Zertifikate bekommen hat. Insgesamt hat es den meisten gefallen und alle konnten nur Positives über den Tag berichten und neue Erfahrungen machen.
Nach einer erfolgreichen Woche mit einem vielfältigen Programm mussten wir uns schließlich verabschieden.
Der Abschied fing am Abend vor der Abreise mit einem großzügigen BBQ an. Nach einem schönen Tag in Köln sind wir gemeinsam vom Bahnhof zur Schule gelaufen. Dort haben sich alle einen Platz gesucht und sich über die vergangenen Tage und alles mögliche ausgetauscht. Allmählich fanden alle zum Buffet und probierten die teils selbst gemachten, teils mitgebrachten Gerichte. Es gab viele verschiedene Salate, Pestos und Brotaufstriche aus Italien, Fleisch vom Grill (mit Brötchen), Kuchen und andere Spezialitäten aus Italien, Kroatien, Finnland, Portugal und Deutschland.
Während alle gegessen haben breitete sich eine gute Stimmung unter den Leuten aus und sie unterhielten sich. Während Herr Wood gegrillt hat, hatten die Schüler und Lehrer angenehme Konversationen und die Möglichkeit, sich über die vergangene Woche auszutauschen. Um den Tag zu vollenden, haben wir gemeinsam Fußball gespielt und den Abend mit einem Erfrischungsgetränk ausklingen lassen. Es wurde viel gelacht, geredet und auch getanzt.
Einige der Austauschteilnehmer zogen danach noch weiter. Für viele eines der Highlights der Erlebnisse war die Blaulichtparty in Mechernich am Samstagabend. Der ursprüngliche Plan war allerdings die Party in Weyer zu besuchen, die allerdings erst für alle Personen über 16 Jahre war. Da viele der Austauschschüler unter 16 war, konnte diese nicht teilnehmen. Dies war der Anlass, die Blaulichtparty in Mechernich an der Feuerwehrwache zu besuchen. So kam es dazu, dass viele der Personen sich zusammen durch Fahrgemeinschaften in Richtung Mechernich begeben haben um den letzten Abend des Austausches in vollen Zügen genießen zu können. Vor Ort war eine Cover-Band, die vor allem deutschsprachige, aber auch einige englische Lieder in ihrem Repertoire hatte. Sowohl die englischen als auch die deutschen Lieder kamen gut bei den Gästen an. So verbrachten also alle die Zeit freudig tanzend und berauscht vom deutschen Alkohol, welcher in einigen Fällen auch an nicht Volljährige ausgegeben wurde. Der Abend zog sich relativ lang und gegen 1:00 Uhr Nachts begangen viele Personen die Party allmählich zu verlassen. Die letzten Verbliebenden kehrten um ca. 2:30 Uhr mit ihren Austauschschülern zu ihren Gastfamilien zurück.
Der Abschied
Am nächsten Morgen mussten wir uns um kurz vor 9 Uhr am Nyonsplatz verabschieden. Es fiel allen sichtlich schwer, aber der Abschied wurde noch durch Schokoladenhasen für alle Teilnehmer und Lehrer versüßt, die Frau Lutsch dankenswerterweise organisiert hatte. Dann war es tatsächlich Zeit, in den Bus zu steigen und ein letztes Mal zu winken. Auch wenn der Abschied allen schwer fiel, haben doch alle den Austausch sehr genossen, Freunde gefunden und viele tolle Erfahrungen gemacht. Aber nachdem die ersten Tränen weggewischt waren, freuten wir uns bereits auf den nächsten Austausch und die nächsten tollen Erfahrungen, diese Mal als Gäste in Kroatien.
Wir glauben, dass wir uns als Schule, Land und vor allem als Menschen von unserer besten Seite gezeigt haben und hoffen, dass unsere neuen europäischen Freunde mit tollen Erfahrungen und einem positiven Blick auf Deutschland und die Menschen in diesem Land in ihre Heimat zurückreisen.
Texte und Fotos: Erasmus+ AG