Experte des Verfassungsschutzes NRW zu Gast am GAT

Über den Besuch von Claudio Guerra von der Abteilung Verfassungsschutz des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW freuten sich jüngst die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a im Rahmen des Wirtschaft-Politik-Unterrichts.

In einem informativen Vortrag, der durch diskursive Elemente und Fragerunden aufgelockert wurde, erhielten die Jugendlichen zentrale Informationen über den Themenbereich „Rechtsextremismus“. Beginnend mit allgemeinen Merkmalen des Rechtsextremismus spannte Guerra den Bogen hin zur „Erlebniswelt Rechtsextremismus“. Hierbei zeigte er die Kanäle der Szene auf, um Jugendliche gezielt anzusprechen und anzuwerben. Es sei die moderne Aufmachung von Webseiten, gepaart mit scheinbar spaßorientiert wirkenden Inhalten, durch die extremistische Inhalte zunehmend verdeckt vermittelt und Jugendliche geködert werden sollten.

Auch die Bedeutung von szenetypischen Codes und Symbolen griff der Referent auf, bevor er den Schülerinnen und Schülern drei exemplarische Internet-Kampagnen der „Identitären Bewegung“ vorstellte und von diesen analysieren ließ. Gerade hierbei zeigte sich, wie sehr sich das Bild der Szene im Vergleich zu den 90er-Jahren gewandelt hat. Akteure der „Neuen Rechten“ seien heute eben nicht mehr an äußerlichen Merkmalen zu erkennen, so Guerra. Vielmehr träten sie heute vielfach seriös, gebildet und modern gekleidet in der Öffentlichkeit auf.

Es war ein interessanter Vortrag, der den Schülerinnen und Schüler die Gefahren des Rechtsextremismus für die Demokratie auf sehr anschauliche Art und Weise verdeutlichte. Guerra sensibilisierte dafür, wie unmittelbar die Einfallstore der Szene in Form von verbreiteten Social-Media-Plattformen in die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen hineinreichen. Umso wichtiger ist es daher, zentrale Codes und Strategien der Szene zu erkennen und – das gab Guerra den Schülerinnen und Schülern als Ratschlag mit auf den Weg – verdächtige Inhalte zu melden oder anzuzeigen.

Fotos und Text: B. Karst