Woher weiß das Handy, was ich als Nächstes schreiben möchte?

Der MINT-Kompakttag führte die Einführungsphase der Oberstufe an die RWTH Aachen und die FH Aachen. Die GAT-Schülerinnen und -Schüler hatten dort die Wahl zwischen fünf verschiedenen Schülerlaboren in den MINT-Fächern. Zur Wahl standen für die GAT-Schülerinnen und -Schüler folgende Kurse: Mathematik: Soziale Medien, wie schütze ich meine Privatsphäre? Physik: Einblicke in die Nanowelt, Informatik: 3-D-Modelle selbst erstellen, Waterlab: VR im Hochwasserschutz und im Gründerzentrum der FH Aachen: 3-D-Druck und 3-D-Scan. Jeder Kurs dauerte ca. vier bis fünf Stunden und war überwiegend praktisch angelegt.

Dabei versucht das GAT immer solche Schülerlabore den Schülern anzubieten, zu denen sie entweder in der Schule keinen Zugang haben oder wo sogar Berührungsängste bestehen.

Ziel der MINT-Kompakttage des GAT ist es, den Schülern möglichst anschaulich und praktisch vor Augen zu führen, wie spannend und interessant die zukunftsträchtigen MINT-Fächer sind, so dass Schülerinnen und Schüler auch in den höheren Stufen ohne Scheu Fächer wie Mathematik, Physik oder Informatik wählen.

Im Schülerlabor des Lehr- und Forschungsgebietes Ingenieurhydrologie (“Waterlab”) erwartete die GAT-Forscher eine umfassende Präsentation zu den Anwendungsmöglichkeiten von Virtual Reality und der professionellen Open-Source-3D-Computergrafik-Software Blender, die 3D-Modellierung, Animationen, Simulationen, Spieleentwicklung und mehr abdeckt. Nachdem erste Eindrücke zur direkten Nutzung der VR-Brillen gesammelt wurden, bauten die Schülerinnen und Schüler kooperativ eine Hochwasser-Schutzwand in der virtuellen Realität auf. Allein die Bewegung in der virtuellen Welt war für viele ein spannendes Erlebnis. Die VR-Simulationen werden eingesetzt, um z.B. das Zusammensetzen einer Hochwasserschutzwand in der breiten Bevölkerung zu üben.

Im Schülerlabor Informatik lernten die Schüler die Programmiersprache OpenSCAD kennen, um dreidimensionale Körper für den 3D-Druck zu programmieren. Das Ziel war es, einen selbst designten Schlüsselanhänger anzufertigen. Im Anschluss hatten die GATler schwerere Aufgaben zu bewältigen, wie z.B. eine „griechischen“ Tempelanlage mit Podest, Säulen, Hauptraum und Dach zu programmieren.

Im Schülerlabor Physik führte die GAT-Forscher mehrere spannende Experimente im Bereich Röntgenstrahlung und zur Rastertunnelmikroskopie durch. „Ich fand es sehr interessant und ich fand es gut, dass wie alle ein Mikroskop hatten, um selber daran arbeiten zu können, so Adam Ramer aus der EF zum Schülerlabor Physik.

So konnte an diesem Tag spannende Kontakte zu den Fächern des MINT-Bereichs hergestellt werden. Denn gerade in MINT-Berufen bleiben später viele Stellen unbesetzt, da es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber gibt. Aus diesem Grund wird am GAT schon früh dafür gesorgt, dass bereits in den unteren Jahrgangstufen das Interesse an den MINT-Fächern gefördert wird. So findet vor den Herbstferien stets ein MINT-Kompakttag für die Stufe 7 statt. Dieses Jahr hat das GAT das erste Mal einen MINT-Kompakttag für die Stufe 9 in Kooperation mit dem Deutschen Museum Bonn im Bereich neuronale Netzwerke durchgeführt.

Auch MINT-Lehrerinnen und Lehrer werden dringend gebraucht. In Aachen gibt es auch einen Studiengang für das Lehramt. Wer sich dafür interessiert, kann sich in diesem Beruf sogar schon an unserer Schule in einem Projektkurs („Milena“) ausprobieren. Hier wird mit verschiedenen Universitäten zusammengearbeitet.

Da in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt eine riesige „MINT-Lücke“ klafft, ist jeder zusätzliche Schüler, der sich für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich entscheidet, volkswirtschaftlich ein großer Gewinn, denn viele Unternehmen können Ihren Fachkräftebedarf nicht decken, da zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte im MINT-Bereich zur Verfügung stehen. Auch für die Schüler ist eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich von Vorteil, denn sie haben hervorragende Einstellungschancen, sehr gute Verdienstmöglichkeiten und die Chance auf einen spannenden und zukunftsträchtigen Beruf.

Text: A. Maikranz

Bilder: M. Plum, S. Körner, J. Hohlweck, A. Maikranz