Umweltministerium und Schulministerium zeichnen Nationalpark-Schulen Eifel aus

Bei einer Feierstunde in der Gemeinschaftsgrundschule Roetgen hat NRW-Umweltminister Oliver Krischer 50 Schulen von insgesamt 60 Schulstandorten das Zertifikat „Nationalpark-Schule Eifel“ überreicht. Insgesamt lernen und unterrichten in den Nationalpark-Schulen Eifel etwa 26.000 Kinder und Erwachsene. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten die teilnehmenden Schulen ihre vielfältigen Aktivitäten, mit denen sie in den vergangenen zwei Jahren die Themen Nachhaltigkeit, Nationalpark und Wildnis in den Schulalltag integriert haben.

„Das ist richtig spannend, wie sich die Nationalpark-Schulen für den Schutz der Natur und den Nationalpark Eifel einsetzen. Es ist wirklich nicht alltäglich, dass Naturschutz so gelebt und in den Alltag integriert wird“, betonte Minister Krischer. „Initiativen wie diese haben den Nationalpark in den vergangenen 20 Jahren zu einem absoluten Erfolg für Natur und Mensch gemacht. Die Natur kann in ihre eigenen Kreisläufe zurückfinden und gleichzeitig sind für die Menschen unglaublich spannende und vielfältige Angebote für Naturerleben und Umweltbildung entstanden. Allen Beteiligten gilt ein Riesen-Dankeschön.“

Die Schirmherrschaft für das Netzwerk von Nationalpark-Schulen liegt seit Beginn des Projektes vor 15 Jahren gemeinsam bei dem Umweltministerium sowie dem Schulministerium Nordrhein-Westfalen. In einer Video-Botschaft lobte auch Schulministerin Dorothee Feller das Engagement der Nationalpark-Schulen: „Es ist ermutigend, dass das Netzwerk der Nationalpark-Schulen weiterwächst. Die teilnehmenden Schulen tragen dazu bei, dass Artenschutz, Wald und Wildnis fächerübergreifend ihren festen Platz in Schulleben haben. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie mit nur kleinen Taten die Natur direkt vor ihrer Haustür schützen können. Und wer sich für den lokalen Umweltschutz einsetzt, hat auch ein geschärftes Bewusstsein für die globale Dimension des Naturschutzes.“

Rund 130 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Zertifizierungsfeier teil. Die Projektkoordinatorinnen Jutta D’Orsaneo und Michaela Wüller, Fachgebiet Bildung der Nationalparkverwaltung Eifel, zusammen mit Sabine Wichmann, Lehrerin und erste Vorsitzende des Fördervereins Nationalpark Eifel, hatten in den Wochen zuvor die Dokumentationen über die Umsetzung in den Schulen geprüft.

Mittlerweile läuft das Gemeinschaftsprojekt von Förderverein und Nationalparkverwaltung zur Zertifizierung der „Nationalpark-Schulen Eifel“ seit 15 Jahren und ist bundesweit Vorbild für vergleichbare Projekte in anderen Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten.

Da das GAT zu den Gründungsmitgliedern der Nationalpark-Schulen gehört, ist das Prinzip des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“ intensiv im Schulleben verankert. So wurde die vielfältige Auseinandersetzung mit dem Nationalpark verbindlich in vielen Fächern, besonders in Biologie und Erdkunde, sowie im Schulprofil festgeschrieben. Ebenso gestalten die Tierforscher-AG und die Naturgarten-AG gesonderte Projekte. So sollen die Mechernicher Kinder und Jugendlichen für das Natürliche in ihrer direkten Umgebung, aber auch für ökologische, ökonomische, soziale, globale und historische Aspekte des Nationalparks sensibilisiert werden.

Neben Schwerpunkten im Fach Biologie, wo unter anderem eine enge Kooperation mit dem NABU besteht, wurde der Nationalpark als Thema auch in den Lehrplänen weiterer Fächer verankert. Ziel war und ist es dabei, das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Nationalpark zu wecken. „Natur entdecken, die Wildnis vor der eigenen Haustür kennenlernen und sich von ihr faszinieren lassen“, so fasst Biologe Andreas Maikranz die zentralen Zielsetzungen des Projekts am GAT zusammen.

Neben dem Projekt „Bäume pflanzen“ in Kooperation mit der Nesselrode`schen Forstverwaltung, bei dem jeder Fünftklässler des GAT mindestens einen eigenen Baum im Mechernicher Wald pflanzt, stellt das Wildwiesenprojekt an den Grundschulen Lückerath, Mechernich, Kommern und Satzvey einen zentralen Bestandteil dar. Hier erforschen die Grundschülerinnen und Grundschüler mit Unterstützung älterer GAT-Schülerinnen und -Schüler die Biodiversität einer Wildwiese. So wird untersucht, welche Pflanzen und Tiere auf der Wiese leben und welche Tiere im Boden zu Hause sind. Dieses Projekt erfreut sich sowohl bei den Grundschülerinnen und Grundschülern als auch bei den Gymnasiasten großer Beliebtheit.

Der Sinn davon, Natur Natur sein zu lassen, wird so beobachtbar und erlebbar gemacht. Und vielleicht auch die ein oder andere Idee in den heimischen Garten getragen. „Grund genug, dem Thema Umweltbildung auch zukünftig am GAT einen zentralen Platz im Unterricht einzuräumen”, so Maikranz.

Berich: Pressestelle des Nationalparks Eifel

Bilder: Nationalparkverwaltung Eifel/M. Menninghaus; Pressestelle des Nationalparks Eifel